Licht Poem by Vojislav Karanović

Licht

Alles andere soll gehn, verwehn,
Verschwinden. Nur das Licht
Soll hier sein, mit sanftem Auge
Mich anschaun. Sogar
Wenn es grob ist und gewaltsam
Sich schlägt durch das Fensterglas.
Auch dann, wenn seine Schultern sich
Durch die Spalten in den Rolläden zwängen.
Ich verzeihe ihm sein beharrliches Klopfen
Auf die Augenlider in dem Moment,
In dem sie sich nicht zu öffnen wünschen.
Denn dieser Wunsch ist wie ein Stein:
Er versinkt schnell, fällt auf den Grund.
Das Licht ist ein Schmetterling,
Der sich niederlässt auf die Pupillen.
Ihre Blume
Ist schön wie die Teilchen
Des aufgewirbelten Staubs.
Nur schauen möchte ich, in dem Licht
Mich verlieren.
So wie ich mich verlor
In den strahlenden Blicken jener,
Die ich einmal
Schüchtern anrührte
An der Hand, den Handrücken
Streichelte ich.
Alles andere gehe,
Und schlage zornig die Tür zu
Hinter sich. Solange es hell ist,
Hat alles seinen Platz.
Im Lichtbündel
Tanzen die feinen Körner
Wie Flügelstaub
Von den Engeln.
Was wollte ich mehr?

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