Wie oft schon hast du diese Krone betrachtet,
die Blätter, die beben oder ruhn,
die Zweige dünn wie geplatzte
Äderchen im Auge;
diesen Stamm, gerade
wie ein Ausrufezeichen,
und die Äste, zur Seite gestreckt,
als betasteten sie etwas und suchten.
Du warst bang, nicht die Worte
zu finden für ein Gedicht -
daß es sich dir entzieht:
als könne ein Gedicht verschwinden,
verlorengehn, in Stille übergehn, in Luft.
Im Herbst verliert der Baum seine Blätter,
im Frühling bekommt er sie wieder.
So scheint es dir.
Und die Akazie stand da, unter deinem
Fenster, und rührte sich nicht -
außer in Sturm wie Albtraum.
2.
Gefallene Blätter drehen sich
über den Asphalt, langsam die Farbe
wechselnd, von ihrem Grün in das düstere Grau.
Sie ähneln immer mehr
Kindergesichtern im Dämmern, wenn der Tag sich entzieht.
So oft hast du diesen Baum angesehen,
und er ergab sich deinem Blick,
gleichmütig, mit beruhigtem Atem.
Äderchen, Gewebe, Säfte, die
diesen Körper nähren, der sich windet
und aus der Umarmung flieht, in die ihn
klammert dein Geist. Vielleicht siehst du es nicht,
aber der Baum schaut
dir in die Augen.
3.
Blätter, grün und weich wie Worte,
zerfallen, zersetzen, verkehren sich
in ihren Ursprung, Erde.
Hast du sie immer noch nun, die Angst,
dein Gedicht könne dir entfliehen?
Das Gedicht wirft seine Worte nicht ab.
Verse − zu wem sollen sie zurück?
Wer denn ist ihr Ursprung?
Noch immer bist du am Fenster. Du schaust.
Die Krone, dieser rauschende Wirbel,
sammelt sich in einem Punkt,
klein wie ein Korn.
Der Asphalt ist das Weiße im Auge.
Der Wind gleitet über ihn
wie das Augenlid über das Auge.
Die Erde hat Züge deines Gesichts.
Und das ist kein Fenster hier, sondern ein Spiegel.
Wie oft bist du schon herangetreten an es,
aber das hast du nicht verstanden,
nicht bemerkt.
This poem has not been translated into any other language yet.
I would like to translate this poem