DIE BERGE Poem by RUDOLF MARKU

DIE BERGE

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Gestern Abend spät, sehr spät,
als ich kein noch so vereinzeltes Klopfen an die Tür mehr erwartete,
hörte ich im Hof ein ohrenbetäubendes Donnergepolter.

Nicht überheblich, aber auch nicht besonders galant
kamen sie geradezu rein.
Die Berge. Sie klopften am Eingang den Schnee runter
so wie wir unsere Mäntel abklopfen, wenn wir an einem Sturmtag
reinkommen.
Schweigsam/ Still und weise. Ohne ein einziges Wort zu verlieren
ließen mich verstehen, dass sie einen langen Weg hinter sich hatten.
Manche Bäche hüpften auf ihrem Schoß
bockig-frech und zugleich schüchtern,
so wie Kinder sich in Opas Nähe anstellen.
- zwei drei Wölfe heulten die Deckenleuchte an
- eine natürliche Täuschung des Mondes -.
Eine Schneelawine näherte sich mir damit ich sie als Kopfkissen nutze,
während die Rehe beäugten im Fernseher
die aktuellsten Nachrichten über irgendwelche Toten und die Börse.

Im frühen morgen, sozusagen, mit dem ersten Hahnkrähen
machten sie los. Ohne ‘Leb wohl' zu sagen, ohne sich mal umzudrehen.

Als die Kinder von der Schule kamen
sah ich sie vom Fenster während sie zum ersten Mal mit Steinen spielten,
während sie versuchten irgendwelche schiefe Mauer zu bauen, die
trotzdem nicht
zusammenstürzten

COMMENTS OF THE POEM
Fabrizio Frosini 01 September 2019

Mountains Late last night, Not expecting a single knock, A roaring noise was heard in the yard. Not with arrogance or with courtesy, The Mountains entered my house. On the doorstep they flung off the snow As we shake our coats when rushing in Out of a storm. : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : ['Malet',2006, translated by Robert Elsie]

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